Liebes Hauptstadttagebuch,
wir sind inzwischen gänzlich in der
Langform angekommen. Das bedeutet, dass wir den ganzen Abend in einer
einzigen Rolle bleiben.
Auf diese Weise spielen wir nicht nur kleine, lustige Szenen, sondern erschaffen ganze Universen.
Es ist knifflig, dass ich so einer großen Gruppe zu schaffen. Alle haben Ideen, alles spielen für sich als ProtagonistIn. Da kann man schonmal vergessen, wer jetzt eigentlich mit wem verwandt ist, oder wer inzwischen alles dem Alkohol verfallen ist.
Gleichzeitig können
wir so aber unglaublich viel Tiefe in jedes „Stück“ bringen. So sehr,
dass ich manchmal etwas zu sehr mitfiebere.
Oder mir sogar die Tränen verkneifen muss, wenn ich den anderen Charakteren mit meiner Rolle etwas antue …
Ist das nicht krass, wie intensiv so eine Szene plötzlich sein kann?
Wir sind noch lange nicht perfekt. Aber das hält uns nicht davon ab Spaß zu haben und vielleicht, nebenbei noch ein kleines bisschen besser zu werden.
Jopa